Radio Vatican report:
Nach Aussage von Hans Küng selbst hat Papst Franziskus auf sein Schreiben geantwortet, mit dem der Tübinger Theologe eine freie Diskussion über das päpstliche Unfehlbarkeitsdogma gefordert hatte. Wie der Onlinenachrichtendienst National Catholic Reporter (NCR) berichtet, habe Papst Franziskus ihm über die Berliner Nuntiatur einen Brief zukommen lassen, in dem die Anrede „Lieber Mitbruder“ handschriftlich verfasst sei und in dem er sich offen für eine Diskussion zum erst seit 1870 geltenden Unfehlbarkeitsanspruch ex cathedra zeige.
Den Brief selbst wolle Küng aus Gründen der Vertraulichkeit nicht herzeigen, doch er sei begeistert über die Öffnung, die Papst Franziskus bereits mit der Veröffentlichung seiner apostolischen Exhortation Amoris Laetitia und nun auch mit der Antwort auf seinen Aufruf zur Diskussion gezeigt habe. „Das ist der neue Geist, den ich mir stets vom Magisterium erwartet habe“, zitiert NCR Küng. „Diesen neuen Freiraum, so meine Folgerung, gilt es zu nutzen, um die Klärung der in der katholischen Kirche und Ökumene umstrittenen dogmatischen Festlegung voranzutreiben“, betont Küng. Dem Papst gelte für diese neue Denkfreiheit „mein tief empfundener Dank“, berichtet auch die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) unter Berufung auf den Theologen.